Dieses Jahr hatten wir eigentlich nur vage den Besuch im Kinderheim bei Thaio angesprochen. Tatsächlich erwähnte unser Adoptivkind es dann von selbst einige Male: „Ich möchte es gern sehen! Und auch die Kinder, die da leben.“ Dieses Mal war Thaios Reaktion völlig anders als im letzten Jahr. Aus diesem Grund besuchten wir es spontan – das Kinderheim in Bangkok, Thais erste Heimat nach seiner Geburt. Etwas aufgeregt fuhren wir in einem Tuktuk über viele Straßen dahin. Aber nur ähnlich wie vor 5 Jahren: Damals ging es darum, ein Kind aus dem Ausland adoptieren zu können. Heute war es ein herzliches Wiedersehen.
Inhaltsverzeichnis:
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren können war unser großes Glück
Nun sind es nur noch wenige Urlaubstage. Die Zeit ist wieder einmal verflogen. Schon mehr als zwei Wochen sind wir in Thaios Herkunftsland Thailand. Erst erholten wir uns auf einer Insel im Meer – in diesem Fall war es Koh Samui.
Aber glauben, dass es auch dort schon wieder vorbei sein sollte, konnten wir nicht. Wie immer fragten wir uns, warum so eine besondere Zeit immer so schnell vergeht. Thaio war richtig traurig.
Aber wer kennt diese Gefühle nicht?
Wir hatten uns zum Abschluss noch einige Tage Bangkok aufgespart. Das quirlige Leben war in meinen Augen ein großer fester Bestandteil des Landes und der Menschen.
Wahrscheinlich können Dirk und Thaio darauf verzichten. Ich brauche es irgendwie. Das Feilschen von Waren mitzuerleben, in unterschiedlichen Garküchen zu essen und die Menschen in ihrer Stadt zu erleben, ist einfach mehr als spannend.
Von elegant bis ärmlich. Alles eng zusammen. Stromkabel scheinbar willkürlich zusammen gebunden, dass es einem graust. Enge Gässchen, Hunde mitten drinnen, Menschen überall. Und gegessen wird irgendwo immer.
Die meisten von ihnen essen nebeneinander an einer der Garküchen neben einer laut befahrenen Straße. Anders als bei uns zuhause, wo vieles voneinander getrennt ist.
Nicht nur, weil er ein hübsches kleines aufgewecktes Kerlchen ist. Oder weil er gerade heute mit seinem neu erworbenen blinkenden Batman – Kostüm bei 33 Grad unterwegs war.
Nein.
Es ist den Menschen hier (wie auch bei uns zuhause) manchmal einfach nicht ganz schlüssig, warum nun ein weißes Paar einen kleinen Thai-Jungen an ihrer Seite hat.
So vertraut wie eine wirkliche Familie.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – das Thema ist in Thailand natürlich nicht unbekannt. Man kennt die unterschiedlich zusammen gewürfelten Familien mit kleinen Kindern. Oder Menschen, die wegen ihres Kinderwunsches eine lange Reise nach Thailand in Kauf nehmen.
Irgendwie.
Trotzdem: Diese Familien in unmittelbarer Nähe zu sehen scheint doch eher ungewöhnlich zu sein.
Warum wir uns an die fremden Blicke erst gewöhnen mussten
Euer Kind sieht so anders aus – wie kann das sein?
Wie oft hatten wir diese Blicke schon beobachtet. In Deutschland wie in Thailand. Manchmal etwas zu lange Blicke, die wir noch auf unseren Rücken spürten.
Allmählich haben wir uns daran gewöhnt.
Wenn wir dann mit den Thailändern ins Gespräch kommen, lösen wir das Rätsel auf.
Warum auch nicht? Wir sind stolz und glücklich. Es gibt nichts zu verstecken.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – es kann so viele unterschiedliche Gründe haben.
Und auch hier gibt es natürlich Paare, die selbst keine Kinder bekommen können.
Sie werden bei einem Adoptionswunsch bevorzugt. Wenn sie denn ein Kind annehmen wollten, was nicht von ihnen abstammt.
Erst, wenn keine zukünftigen inländischen Adoptionseltern gefunden wurden, darf ins Ausland adoptiert werden.
Wir, Dirk und ich, haben unseren Kinderwunsch mit einer Adoption im Ausland wunderbar lösen können. Es war unser Weg.
Ein Geheimnis machen wir daraus nicht. Thaio soll einfach merken, dass es nichts Ungutes ist, eine andere Vergangenheit zu haben. Er soll darauf stolz sein dürfen, anders zu sein. Anders auszusehen.
Thaio hatte eine besondere Zeit vor der jetzigen in Deutschland. Jetzt trägt er die deutsche Staatsangehörigkeit, hat aber trotzdem zusätzlich zu seinem deutschen einen thailändischen Pass.
Wer kann das schon von sich sagen? : )
Oh nein – sind wir ganz umsonst gekommen, um das Kinderheim wiederzusehen?
Nun waren wir da!
Es fing auf der Fahrt dahin leicht an zu regnen. Wir hielten zwischendurch an, damit die Seitenplanen des TukTuks heruntergelassen werden konnten. Wir regengeprüften Deutschen hielten es für übertrieben, aber tatsächlich: Nun goss es in Strömen. : )
Warum kein Taxi?
Thaio wollte unbedingt mit einem der interessanten TukTuks fahren. Er strahlte, als wir einwilligten.
Wer schon mal damit gefahren ist, weiß: Es ist spannend und man sieht sehr viel mehr auf diesen rasanten 3 Rädern. Auch weil man mittendrin ist. Mitten in den Diesel-Abgasen und extrem lauten Geräuschen. ; )
Diese Fahrzeuge schlängeln sich durch die kleinsten Lücken zwischen Autos oder durch Fußgänger-Gassen. Trotzdem konnten wir zum Glück noch nie einen Unfall beobachten. Sie sind auch noch um einiges teurer als ein klimatisiertes Taxi. Ein besonderer Spaß halt. : )
Wir bezahlten den Fahrer und suchten uns eine trockene Stelle am Zaun des Kinderheims. Wir mussten uns kurz sammeln, bevor wir klingelten.
Es war nicht nur einfach irgendein Besuch. Nein. Es war für uns hier in Thailand DAS Wiedersehen mit Thaios Vergangenheit. Einfach ein großer Moment, trotzdem wir schon letztes Jahr hier waren.
Wir hatten uns nicht angemeldet. Deshalb kam mir kurz in den Sinn, dass die Pflegerinnen und die Kinder vielleicht gar nicht da sein könnten. Alle ausgeflogen.
Oder umgezogen? Es ist immerhin schon einmal vorgekommen, dass der Standort des Heimes gewechselt wurde. Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – da kann ziemlich viel Unvorhergesehenes dazwischen kommen. Auch noch nach einer Adoption.
Vielleicht waren das die Gründe für meine Unruhe.
Nein, umgezogen können sie nicht sein. Wir hatten gerade noch vor einem Monat die Adresse von unserer Adoptionsvermittlungsstelle erhalten. Und zwar für die regelmäßigen Fotos, die wir von Thaio einmal im Jahr schicken.
Und Spaziergänge oder Ausflüge werden nicht eingeplant.
Wie auch? Und wohin?
Die ältesten Kinder sind 2 Jahre alt, einige Babys sind dabei. Spielplätze sind kaum zu finden. Sie befinden sich dann auch eher dort, wo sich Touristen aufhalten. Eine zu große Entfernung für einen kleinen Ausflug vor dem Mittagessen.
Es ist schlicht ein zu großer organisatorischer Aufwand für eine kurze Zeit.
Erst bei uns hat Thaio übrigens eine Rutsche kennen und lieben gelernt. Oder eine Sandkiste, eine Schaukel. Kinder in Thailand spielen, aber sie beschäftigen sich oft anders. Treppen steigen war ihm tatsächlich auch fremd. Aber wie kann ein Kind etwas lernen, wenn es diese Dinge um es herum nicht gibt?
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren heißt auch, einiges nachzuholen, was andere Kinder schon können. Sie lernen aber schneller, wenn es um das Nachholen solcher Spielgeräte geht. : )
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – ist es sinnvoll, die Vergangenheit aufleben lassen?
Endlich kam doch jemand. Es ging los! : ))
Thaio war wie wir alle – sehr gespannt. Und freute sich!
Es war so anders zum letzten Jahr. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Am Morgen vor diesem Augenblick hatten wir ein paar kleine Stoff-Elefanten eingekauft. Wir fanden sie in einem Laden in Bangkok.
Dieses Geschäft ist bekannt dafür, (alleinstehende) Frauen, Teenager und Kinder zu unterstützen. Wir hatten es vorher nie geschafft, uns dort umzusehen und einzukaufen. Nun passte es umso besser!
Thaio wollte den Kindern die kleinen Geschenke übergeben.
Für die Heimleitung und die 2 Frauen aus dem Büro hatten wir Tücher und bestickte Täschchen als Geschenk mitgebracht. Vielleicht ist Geld angemessener, aber diese Geschenke waren persönlicher.
Eine Frau aus dem Büro öffnete die Tür zu dem Kinderheim. Wir wurden hereingebeten.
Diese Einrichtung kannten wir schon vom letzten Jahr. Davor gab es einen Umzug. Dem ursprünglichen Heim wurde der Mietvertrag gekündigt. Der Besitzer wollte es für etwas Anderes nutzen.
Die Fläche dieses Kinderheimes war deutlich kleiner. Besonders der Außenbereich hatte eine beschauliche Größe von einer ca.15m2 großen Fläche. Für die momentan 11 Kinder meiner Meinung nach um einige m2 zu klein.
Aber zumindest hatten die noch nicht vermittelten Kinder eine neue Heimat in diesem Kinderheim gefunden. Und die Pfleger als wichtige Bezugspersonen waren zum Glück auch alle noch da.
Wann durften wir endlich zu den Kindern?
Wir warteten. Uns wurde Wasser angeboten. Dann kam die Heimleiterin.
Frau Sutha war eine ältere Dame mit freundlichen Augen. Vielleicht war sie um die 60 Jahre alt. Und wann immer wir kamen: sie war da.
Ob sie überhaupt mal eine freie Zeit genießen konnte?
Oder sind es gefühlt ihre Kinder, weshalb sie immer vor Ort ist? Ein Kind aus dem Ausland adoptieren oder, besser gesagt, ins Ausland abzugeben bedeutet für sie bestimmt mehr als nur eine Formalität. So wie wir es sahen, lebte sie trotz ihrer Tätigkeit als Leitung und umgeben von viel Bürokratie sehr eng mit den Kindern zusammen.
Wir begrüßten uns herzlich, die zwei anderen Damen schoben Stühle zurecht und boten uns einen Platz an.
Nun wurde Thaio bewundert. Seine Größe, sein Gesicht. Thaio ließ es sich gefallen. Er war ein wenig schüchtern, aber trotzdem neugierig. Die Fotos, die wir im Februar geschickt hatten, waren schon in Thaios Fotomappe einsortiert. Jedes Kind aus dem Kinderheim hat eine eigene Mappe. Jedes.
Thaio konnte es kaum glauben, dass unsere gesammelten Familienfotos nun dort in einem Album verwahrt wurden. Er hätte am Liebsten noch mehr geschaut, obwohl er die Fotos ja alle kannte. Die letzten hatte er mit mir zusammen ausgesucht. Wir verschickten sie zusammen mit einem gemalten Bild von Thaio und einigen Süßigkeiten.
Thaio und ich verteilten die Geschenke an die Frauen.
Dann durften wir in den Raum, wo die Kinder in ihren Betten saßen oder standen.
Endlich!
Waren noch Kindern aus dem letzten Jahr da? Ich erkannte keines.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren bedeutet für die anreisenden Paare mit ihrem großen Kinderwunsch so unglaublich viel. Wie viele waren in diesem Jahr schon dagewesen und hatten den einzigartigen Moment der Abholung erleben dürfen?
Alle Gitterbettchen standen dicht nebeneinander. Ein Gang in der Mitte war zum Hochnehmen der Kinder frei. Momentan waren 11 Kinder untergebracht.
Alle waren so so süß! Ein wenig schüchtern schauten sie zu uns.
Wir waren eigentlich zu spät. Jetzt begann die Ruhephase, nachdem fast alle Kinder gefüttert worden waren. Ich las es auf dem Schild an der Eingangstür zu dem Schlafraum. Und ich war dankbar, dass wir trotzdem bleiben durften.
Es wurde noch das eine oder andere Kind in dem Badezimmer gebadet, konnten wir sehen. Ein Kind wurde gerade abgeseift. Durch die offen stehende Badezimmertür roch es sehr frisch.
Zwei Kinder schliefen schon, den zwei Babys wurde eine Flasche gegeben. Die Flaschen wurden mit je einer Decke gestützt, weil es offensichtlich zu wenig Personal zum Halten gab.
Kein Anschauen auf das Baby während des Trinkens, keine Streicheln, kein leises beruhigendes Sprechen.
Traurig natürlich. Trotzdem machten die Babys in ihren weichen bunten Wolldecken einen sehr zufriedenen Eindruck.
Sie wurden anschließend liebevoll angezogen und umsorgt, dass konnte ich nun beobachten. Eine Spieluhr wurde aufgezogen. Es spielte tatsächliche die Melodie von Thaios kleiner Spieluhr. Mein Herz wurde warm.
Es war überhaupt sehr sauber dort. Mir kommt es jedes Mal eher wie eine Kita als ein Kinderheim vor. Mit einer friedlichen warmen Atmosphäre.
Ha!
Nun ging es ans Elefanten-Verteilen! Thaios Spaß begann. : )
Unser Adoptivkind durfte diese Aufgabe selbstverständlich übernehmen. Die Kinder nahmen die Elefanten ganz vorsichtig in ihre kleinen Hände.
Wenn sie ihnen aus der Hand fielen, gaben wir sie ihnen wieder.
Thaio machte sich ein Spaß draus, einigen Kindern die Elefanten zurück zu zuwerfen. Daran hatten die Kinder Freude. Sie lachten und freuten sich über diese lustige Abwechslung.
Warum Dirk von einigen Kindern viele Fotos machen wollte
Als wir an dem Badezimmer vorbei gingen, machten die Pflegerin einen Spaß und fragte, ob Thaio vielleicht auch gewaschen werden müsste.
Thaio lachte. Nee, lieber nicht. ; )
Es war herzlich. Ich bedauerte, dass wir für die Pflegerinnen der Kinder in diesem Raum keine weiteren Geschenke mitgebracht hatten. Immerhin waren sie es, die die Kinder wuschen, Windeln wechselten, fütterten und tröstend auf den Arm nahmen. Damit kinderlose Menschen ein Kind aus dem Ausland adoptieren können. Unter Anderem aus diesem Kinderheim.
Dirk machte viele Fotos von den Kindern. Besonders auch von denen, die schon an deutsche zukünftige Adoptiveltern über die Adoptionsvermittlung versprochen waren.
Ich freute mich sehr für sie. In welche Städte würde es gehen?
Wieder einige Adoptiveltern mehr, die bald eine Familie gründen werden. Aus zwei macht drei. Oder vielleicht schon vier?
Träume werden hier wahr.
Wir wollten die Fotos zu der Vermittlungsstelle schicken. Von dort werden sie an die zukünftigen Adoptiveltern weitergeleitet.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren birgt sowieso schon so viele Geheimnisse. Und nicht einschätzbare Ereignisse für die Zukunft. Auch uns wurden damals Fotos von anderen Adoptiveltern weiter geleitet. Und wie dankbar waren wir dafür.
Und es war damals ein gutes Gefühl, unseren Thaio wenigsten ein kleines Bisschen mehr kennenzulernen. Dieses wollten wir auch anderen Eltern ermöglichen. Die Fotos oder auch Filme sind für alle zukünftigen Adoptiveltern ein großes Glück.
Unser Besuch war spontan. Deshalb würden viele der Wartenden diese Fotos noch einmal zwischendurch erhalten. Das würde bestimmt eine schöne Überraschung werden!
Nun waren wir aber noch da – an diesem besonderen Ort.
Thaio flitze um die Betten und sammelte alle heruntergeworfenen Elefanten wieder auf. Er lachte und die Kinder lachten zurück.
Ein guter Grund, warum wir das schüchtern lächelnde Mädchen nicht mitnehmen konnten
Dirk fragte augenzwinkernd, ob ich mir schon ein Kind ausgesucht hätte.
Eines? ; )
Ein kleines Mädchen schloss ich tatsächlich sofort ins Herz. Es war wahrscheinlich fast 2 Jahre. In dem Alter hatten wir unseren Thaio abgeholt.
Ich fand das kleine Mädchen mit dem schüchternen Blick und dem zarten Lächeln zuckersüß.
Es sah mich immer wieder an. Und ich das kleine Wesen. Was für ein Blick.
Wir nahmen es mit!
Nein! Natürlich nicht! ; )
Wenn es denn alles so einfach wäre.
Ich wusste von dem niedlichen Mädchen nichts, aber eines ganz bestimmt: Ohne das lang durchlaufene Procedere, die Gespräche mit Psychologen und Behörden und so vieles mehr konnten wir kein weiteres Kind mitnehmen. Und schon gar nicht einfach spontan. Es dient einfach als Schutz für die Kinder und so ist es auch genau richtig durchdacht.
Aber!!!
Hätte man mich gefragt, ich hätte keine Sekunde gezögert. Eine Schwester würde unserem kleinen manchmal etwas verwöhnten Thaio ganz gut tun. Obwohl Thaio ein großer starker Bruder lieber wäre. Das sagte er mir schon einige Male.
Wird Thaio nach diesem Besuch wieder eine sorgenvolle Zeit haben?
Es wurde Zeit, sich wieder zu verabschieden.
Wer weiß, wann wir das alles noch einmal sehen werden? Thailand ist ein Traumland zum Reisen, aber Ziele gibt es so viele auf der Welt. Und es gefiel uns an einigen Ecken dieses Erdballes gut. : )
Also, alles noch einmal genau ansehen und hoffen, dass auch Thaio diese Zeit in schöner Erinnerung bleibt.
Hoffentlich würde er mit diesem Augenblick gut umgehen können und sich keine Sorgen machen. Letztes Jahr hatte Thaio danach nicht ganz so gut schlafen können. Nicht sofort, aber ungefähr nach 2 Wochen holte ihn seine Vergangenheit wieder ein.
Darüber sprechen konnte er nicht. Er wusste auch nach einigem Überlegen nicht, worüber er reden sollte. Es fand offensichtlich in seinem Unterbewusstsein statt.
Nun wurden von uns noch einige Familienfotos gemacht. Sie sahen sicherlich ganz anders aus als die vom letzten Jahr: Thaio lächelte und lachte dabei. Er sah mutig in die Kamera. Und er hatte ein gutes Gefühl, hier zu sein. Das merkten wir.
Wir bedankten uns noch einmal, winkten allen Pflegerinnen zu und stiegen in unser Taxi.
Von dort aus hatten wir uns die Besichtigung des Königspalastes vorgenommen. Weil Thaio die Gemälde mit den Kämpfern so gut gefällt, kommen wir regelmäßig hierher. Wir waren auf der Fahrt dorthin immer noch ganz beseelt, dass alles so gut geklappt hatte.
Ich denke momentan oft an Frau Sutha. Wie lange wird sie das Heim noch leiten? Wer kommt danach? Wird die Person auch so ein warmes Herz haben? Und so gute Entscheidungen treffen, wie wir sie für uns als Familie erleben dürfen?
Bei dem Herzensprojekt „Kind aus dem Ausland adoptieren“ und das Adoptionsverfahren bedarf es so viel Fingerspitzengefühl.
Wie gut, dass wir das Wiedersehen vor unserer Abreise gewagt hatten.
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es für unseren Thaio wichtig ist, das positive Bild von den anderen Heimkindern, der freundlichen Frau Sutha und der gesamten harmonischen Atmosphäre mitzunehmen.
Nun, einige Tage nach der Palastbesichtigung, haben wir die letzten Stunden vor uns und genießen die Zeit an „unserem“ Pool im 30.Stock.
Nachher und vor unserem Flug um 1h nachts thailändischer Zeit werden wir sicherlich noch einmal Leckeres von den Garküchen direkt vor unserem Hotel genießen. Und versuchen, diese herrliche und kostbare Zeit für eine lange lange Zeit aufzunehmen.
Der Wiedersehen im Kinderheim ist nur ein kleines Erlebnis mit Thaio. Für ihn aber so wichtig und richtungsweisend.
Wie geht es dir, wo stehst du? Hat dir dieses Erlebnis gefallen? Oder möchtest du es sogar ähnlich erleben?
Wenn es so ist – ein Kind aus dem Ausland adoptieren und dadurch deine eigene Familie gründen, dann beginne einfach. : )
Und schreibe mir gern eine Mail, wenn dir der Blog gefallen hat oder du Anmerkungen hast. Oder ich dir helfen kann.
Bis ganz bald wieder in Deutschland. Morgen um 7h landen wir. Wir werden gerädert, aber glücklich sein. Wir haben ja unseren tapferen Thaio bei uns.
Ich freue mich auf dich : )
Liebe Grüße an dich
Bärbel