Was bedeutet es, wenn ein Arzt die Diagnose Infertilität stellt? Was bedeutet es für ein ungewollt kinderloses Paar? Weil eine Infertilität immer öfter diagnostiziert wird und wir uns als Paar ebenfalls mit dem Verdacht auseinander setzen mussten, habe ich noch einmal aktuell recherchiert und diesen Blog verfasst. Vielleicht hilft es dir, daraus zu lernen und rechtzeitig zu reagieren!
Inhaltsverzeichnis:
Wie lange darfst du kinderlos sein, bis eine Infertilität oder Sterilität diagnostiziert wird?
Vielleicht stehst du da ja auch gerade – bei einem intensiven Kinderwunsch und: Ohne Aussicht auf Erfolg.
Vielleicht hattest du schon einmal eine Fehlgeburt, von der du weißt. Oder von der du bisher nichts wusstest. Weil es zu früh war, um eine Schwangerschaft zu bemerken.
Und stellst dir die Frage, woran es liegt und wie es nun weitergehen könnte.
Man rechnet im Schnitt ein Jahr. Manche Ärzte sprechen tatsächlich schon manchmal von zwei Jahren. Ich hingegen war bei meiner Kinderwunschzeit schon nach einem halben Jahr beunruhigt … ; )
Infertilität oder Sterilität – was trifft auf dich zu?
Wenn du in dieser Zeit trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr nicht schwanger wurdest, sprechen die Ärzte von einer Infertilität, also einer Unfruchtbarkeit.
Es wird auch von einer Sterilität gesprochen. Wo ist der Unterschied?
Sterilität ist das Ausbleiben einer Schwangerschaft über 2 Jahre trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehrs.
Infertilität bezeichnet man, wenn die Frau zu Fehlgeburten neigt. Wenn der Körper also schwanger werden kann, ein Abgang aber dann zu dem Verlust des Embryos oder Fötus führt.
3 Gründe, warum es so schwer ist schwanger zu werden
Eigentlich sind 12 Monate eine lange Zeit, um schwanger zu werden. Im Grunde aber auch nicht wirklich.
Du hast 12 Versuche, schwanger zu werden. Mit 12 Eisprüngen.
• Zieht man die Zeit ab, an denen man einfach müde ist, ausgelaugt vom Job,
• die Zeit, an denen einer der Partner beruflich verreist ist oder aber
• die Zeit, in der man sich gestritten und bestimmt keine Lust auf eine heimelige Zweisamkeit hat, sondern eher genervt nebeneinander liegt, nicht gut gelaunt und grübelnd ; ),
… dann bleiben vielleicht noch 6 Versuche. Und das ist keine lange Zeit für eine so schockierende und richtungsweisende Diagnose.
Aber wenn man sich wieder vorstellt, dass oft die Uhren nach einem Eissprung gestellt werden, und viele Paare wirklich in 11 von 12 Monaten Geschlechtsverkehr um den Einsprung herum haben, dann scheint bei dieser Regelmäßigkeit eine Infertilität eine berechtigte Vermutung zu sein.
Leider.
• 15-20% aller Partnerschaften sind ungewollt kinderlos.
• 40 % verteilen sich auf die Frau, 40% auf den Mann, oft werden bei beiden Partnern Störfaktoren gefunden.
• Die überbleibenden 20 % der Kinderlosigkeit sind und bleiben oft unbekannt.
Und was nun keine Überraschung ist: Oft spielt das Alter der kinderlosen Paare eine große Rolle.
Wann ist man bereit, eine Familie zu gründen?
Sicherlich eher nicht in der Ausbildung.
Danach benötigt man erst einmal Berufserfahrungen. Was heißt, dass man jetzt ein paar Jahre arbeitet wird.
Und dann? Ok, dann könnten sich bei Glück beide Partner eine Familie vorstellen. In dem anderen Fall wird es noch ein wenig vor sich her geschoben.
Nicht zu verdenken, wenn man noch jung ist.
Für ein bis drei Urlaubserlebnisse, für den Alltag mit Freunden oder das Ausschlafen. Für Freiheiten halt, worauf Paare mit Kind oder Kindern sicherlich erst einmal oder zumindest zum großen Teil verzichten müssen.
Und die Zeit rast. Schon mit Anfang 30 kann die Erfüllung eines Kinderwunsches schwierig werden.
Infertilitäts-Ursachen des Mannes können vielfältig sein
Die Prozentzahl der Männer mit verschlechterten Parametern des Spermiogramms steigt.
Ursachen können folgende sein:
• Eine niedrige Spermienanzahl (Oligospermie): Weniger als 20 Millionen Spermien in einem ml.
• Ungenügende Spermienbeweglichkeit (Asthenospermie): Die Spermien können nicht zur Eizelle gelangen.
• Kein intakter Spermientransport durch die Samenleiter.
• Keine korrekte Samenform, um durch die Hülle der Eizelle zu gelangen (Morphologie).
• Es sind keine Spermien im Ejakulat vorhanden (Azoospermie).
• Hormonstörungen.
• Infertilität nach Entzündungen, Operationen, Tumorerkrankungen, vorangegangene Chemo-Behandlungen, regelmäßiger Medikamenteneinnahme, früherem Hodenhochstand, Krampfadern an den Hoden oder Unfällen,
• genetische Störungen z.B. in der Chromosomenausstattung (Klinefelter-Syndrom),
• zystischen Fibrose (Stoffwechselerkrankung),
• übertriebener Alkoholgenuss, Übergewicht, Impotenz, Infektionen, fortgeschrittenes Alter, starkes Rauchen oder Hormonstörungen.
Infertilitäts-Ursachen bei der Frau
Wenn die befruchtete Eizelle oder das Embryo nicht imstande ist zu überleben, kann es an folgenden Ursachen liegen:
• keine Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut,
• die Eizellen können nicht vom Eierstock in die Gebärmutter gelangen,
• die Eierstöcke können keine Follikel reifen lassen, z.B. durch eine hormonelle Störung,
• es liegt ein Eileiterverschluss vor (oft hervorgerufen nach gynäkologischen Entzündungen),
• Endometriose – Verklebungen oder Verschluß durch die Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb und herdartig an der Gebärmutter ansiedelt),
• genetische Störungen der Chromosomenausstattung,
Bei mir wurde der Verdacht einer Eileiterverklebung geäußert. Und tatsächlich lag bei mir nach einer Eileiterdurchlässigkeitsprüfung und zusätzlicher Bauchspiegelung diese Einschränkung vor.
Kann bei dir mit Blick auf deine Familie eine Infertilität ausgeschlossen werden?
Generell ist es wichtig, sich nicht nur den Gesundheitszustand des kinderlosen Paares anzuschauen, sondern auch den Familienhintergrund. Diese Vorgehensweise wird als Anamnese bezeichnet.
Gab es schon einmal Probleme in deiner Familie in Richtung Kinderwunsch? Gab es vielleicht eine genetisch bedingte Störung?
Bei einer persönlichen Anamnese können entzündungshemmende Beschädigungen der inneren Organe festgestellt werden.
Zusätzlich ist es möglich, den Monatszyklus zu analysieren und dadurch Störungen in Hinblick auf die Eireifung festzustellen.
Infertilität Diagnose: diese Untersuchungen helfen sie zu erkennen
Primäre Ultraschall – und gynäkologische Untersuchung kann dir und deinem Partner Aufschluss geben, weshalb du noch ungewollt kinderlos bist.
Untersuchungen bei der Frau:
• Bei einer primären Ultraschalluntersuchung wird eine Kontrolle der Ovarien, des Uterus, des Beckens, der Durchgängigkeit des Gebärmutterhalses und genaue Kontrolle der Länge der Uterushöhle durchgeführt.
Mithilfe dieser Begutachtung ist es nötig, die erheblichen Zysten im Ovarium, Endometriose, Geburtsfehler von inneren Geschlechtsorganen oder Polype in der Uterusschleimhaut auszuschließen.
Folgende Maßnahmen werden dazu vorgenommen:
• Eileiterdurchgängigkeitsprüfung (Hysterosalpingographie/ HSG),
• Prüfung des Hormonspiegels in Bezug auf den Menstruationszyklus,
• Anti-Müller-Hormon – Test (dieser Aufschluss darüber, wie viele Eizellen eine geschlechtsreife Frau produziert),
• Schilddrüsenfunktionstest.
Untersuchungen bei dem Mann
• Spermienanalyse,
• Kontrolle der Hoden und dem Penis,
• Ultraschall der männlichen Genitialien,
• Hormontests.
• Bei beiden Partnern werden serologischen Infektionskrankheit-Tests (HIV 1 und 2, HBV, HCV, Syphilis) durchgeführt.
Welche dieser Behandlung kann bei dir die Infertilität heilen?
• Die häufigste Methode ist meist die künstliche Befruchtung wie die IVF (in vitro).
• Es werden je nach Diagnose Medikamente eingesetzt, um Infektionen und Koagulationsstörungen (Gerinnung des Blutes) zu behandeln.
• Ebenso können auch je nach Untersuchungsergebnis Medikamente eingesetzt werden, die die Bildung und eine Freisetzung einer Eizelle unterstützt.
Eine Akupunktur – Behandlung hat sich in einigen Fällen bewährt.
Sie fördert bei der Frau den seelischen Ausgleich und reguliert das hormonelle Gleichgewicht. Dadurch wird der Zyklus und Eisprung reguliert.
Das Ergebnis beim Mann: Die Spermien können sich normalisieren.
Die Medizin entwickelt sich auf diesem Gebiet schnell weiter. Informiere dich regelmäßig nach neuen Methoden. Es gibt auch die Eizellenspende. Vielleicht ist das dein Weg zu einem Kind? Wenn ich etwas recherchiert habe, werde ich es auf jeden Fall in diesem Blog aktualisieren und für dich aufnehmen.
Du selbst hast noch eine weitere Möglichkeit, schwanger zu werden: Indem du mindestens 3 Tage vor dem Einsprung und 3 Tage danach Geschlechtsverkehr hast.
Und das, was ich immer wieder las: Versuche so entspannt wie möglich zu sein.
Oje. Soll ich diesen Satz wieder streichen?
Weil du jetzt und verständlicherweise innerlich mit den Augen rollst und am Liebsten den Computer ausschalten würdest? Oder ihm zumindest einen kleinen Klaps verpassen würdest? ; )
Nein, mach es nicht! Nicht deshalb ; )
Denn wer kann den Unmut einer solchen Aussage besser verstehen als ich …?!
Auch ich habe in der Zeit an autogenes Training, Yoga, Pilates und Meditation gedacht. Um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Und zusätzlich zweifelhafte grüne Gemüsesäfte getrunken.
Welcher Satz wäre besser?
Dieser:
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du es vorher schaffst! Das du vorher oder mittendrin schwanger wirst und dich nicht mehr mit irgendwelchen Alternativen für die Erfüllung deines Wunschkindes auseinander setzen musst.
Genau so fühlt es sich für mich auch besser an : )
Weiterhin viel Erfolg auf deinem Kinderwunschweg. Ich wünsche dir sonnige Begleiter, die dich auf diesem Weg unterstützen. Mit mir eingeschlossen hoffe ich. ; )
Denn ich möchte dir mit den Informationen dieses Blogs über Infertilität (so wie mit allen anderen meiner Blogs) Mut machen und dir ganz nebenbei aufzeigen: Es oft noch Möglichkeiten, an die du bisher noch nicht gedacht hast. Oder dein Arzt.
Schau dich um. Vielleicht findest du ja schon ganz bald deine Lösung hier in einem der Blogs?
Und dafür brauchst du ganz dringend deinen Computer. Also – sei weiterhin nett zu ihm. : )
Ganz liebe Grüße an dich und – bis bald! : )
Bärbel