Wir beschritten den Weg von einer Kinderwunschbehandlung über Gedanken an eine Leihmutterschaft bis hin zu der Idee einer Eizellenspende. Ich fühlte mich in den Phasen oft sehr allein mit meinem Kummer und den Blick auf unser kinderloses Leben. Wo sind die so sehr ersehnten Wunschkinder für uns? Meine besten Freundinnen konnten daran nichts ändern. Auch wenn sie gewollt hätten.
Inhaltsverzeichnis:
Wo sind die Wunschkinder, wenn man sich so sehr nach ihnen sehnt?
Noch war der Gedanke einer Adoption nicht in Sicht. Wir waren auf einem anderen Weg. Wir dachten noch voller Sehnsucht an unser(e) Wunsch(-kinder). Mühsam und unbequem war es oft. Unser Kinderwunschbehandlung. Bisher ohne Schwangerschaft. Ohne Baby. Leider!
Wo findet man die Wunschkinder nur? Oder vielleicht besser: wo finden die Wunschkinder ihre zukünftigen Eltern? Fragst du dich das auch manchmal? Oder öfter? Ich kenne es, denn ich habe mich sehr oft nach einem Wunschkind gesehnt. Vielleicht zu oft. Zuerst gab es den Gedanken an mehrere Wunschkinder. Dann nur noch an eines, wenigstens.
Wenn man etwas zu sehnsüchtig möchte, geht dieser Wunsch oft nicht in Erfüllung. Trotzdem ist der Weg einer Kinderwunschbehandlung auch sehr erfolgreich. Im Nachhinein habe ich einige Frauen getroffen, die durch eine künstliche Befruchtung in Deutschland glücklich schwanger wurden.
Nur war es scheinbar nicht unser Weg zu einer Familie. Vielleicht war der Zeitpunkt nicht der richtige, die Ärzte für uns nicht die passenden, fehlte Vertrauen?
Ich war mittendrin in unserer Kinderwunschbehandlung und diejenige, die inzwischen fast als einzige meiner engen Freundinnen in Richtung Party, essen gehen und exotische Reisen neues erzählen konnte.
Selbst meine Freundin Marie war inzwischen schwanger. Sie überraschte uns mit der Neuigkeit während einer Besichtigung ihres neuen Hauses. Ein winziges Kinderschuhpaar baumelte an der Türklinke eines Zimmers.
Alles auf einmal. Für mich zu viel.
Nun werden sie und ihr Mann auch Eltern. In ihrem schönen neuen Zuhause. Noch eine mehr. Toll für sie. Die Neuigkeit versetzte mir wieder einmal einen schmerzenden Stich. Ich mochte mich dafür nicht. Aber verhindern konnte ich es auch nicht.
Warum du dir rechtzeitig eine gute Wunschkinder – Lösung suchen solltest
Die Mädels fanden mein unabhängiges Leben gut. Es erschien ihnen spannend. Vermeintlich schillernder als ihres. Bunt und unabhängig.
Aber beneideten sie mich um die Freiheit, die ich hatte? Vielleicht für ein paar Stunden. Aber sonst wohl eher nicht.
Wie ist es bei dir mit deinen Freundinnen? So in etwa oder ähnlich?
Vielleicht war ich auch einfach nicht ehrlich genug. Vielleicht hätten sie mich mehr aufgefangen. So spielte ich die Rolle: Mir geht es gut, alles ist toll. Wunderbar.
Ich denke, ich wollte uns auch nicht den Spaß nehmen. Und mich dann in dieser Zeit wieder mit einer ausbleibender Schwangerschaft auseinandersetzen müssen. Und ich wollte auch kein Mitleid ernten. Was sollten sie denn auch sagen? Womit sollten sich mich in meinem gefühlten Albtraum trösten?
Ich hörte natürlich bei ihnen zu, gab als Nicht-Mutter unvorstellbar gute Ratschläge (heute ein befremdlicher Gedanke : ) und beneidete sie so sehr! Um ihren manchmal langweiligen Alltag. Um ihre Kindergeschichten, die sich wiederholten. Und um ihr Glück. Für sie war es vielleicht eintönig, nicht für mich.
Es war scheinbar ein unerreichbarer Familien – Traum, der einfach nicht in Erfüllung gehen wollte.
Meine Freundinnen und ich trafen uns meist bei einer von ihnen. Um ein Auge auf die Kinder zu haben. Verständlich. Manchmal auch in einem Restaurant irgendwo in der Mitte unserer Wohnungen, während dann die Väter zu Hause waren und auf die Kinder aufpassten. Aber lange natürlich auch nicht. Morgen früh war der Familienalltag ja wieder da. Laut und gnadenlos früh.
Ich mit meinem Wunschkinder-Gedanken konnte ein Familienleben nur erahnen
„Freue dich, dass du ausschlafen kannst“. Ich freute mich ja auch.
Ausschlafen kann man übrigens auch mit Kind, das haben wir dann irgendwann lernen dürfen. Man KANN beides haben. Das ist natürlich umso besser. ; ). Das aber nur mit dem jetzigen Wissen über unser Adoptivkind. Unser Lichtblick in weiter Ferne.
In meiner Kinderwunschphase holte mich der Gedanke mich ständig ein, dass ich nicht eine von ihnen war. Ein wenig sprach ich von meinem Kinderwunsch. Aber was wir bisher alles an Untersuchungen unternommen hatten, das behielt ich für mich.
Auch meine Mutter wusste von all dem nichts. Als ich ihr einmal bei einem Kaffee den Kinderwunsch-Weg, unsere lange Reise zu dem geliebten, aber schwer zu erreichenden Wunschkind beschrieb, schaute sie mich ungläubig an. Und war traurig, dass sie von all dem nichts wusste.
Aber auch sie war immer sehr beschäftigt. Da fehlte mir einfach die Ruhe für ein für mich so wichtiges Thema.
Und es war ein heikles Thema, bei dem mir immer schneller die Tränen flossen. Meist im falschen Moment. Und das wollte ich nicht. Darüber sprechen konnte ich dann meist nicht mehr.
Es war schwierig – verletzbar sein und dann in hilflose Gesichter schauen müssen? Nicht so gut. Ich hatte das Gefühl, dass es andere Mütter, bei denen es so gut und perfekt klappte, nicht verstehen konnten. Lag ich so falsch? Oder sah ich ihr Mitleid?
Wie du lernst, in der Kinderwunschzeit erfinderisch zu werden
Es wurde eine OP vorgeschlagen. Vielleicht war ein Eileiter undurchlässig.
Wenn der Transport der Eizelle nach dem Eisprung auf dem Weg zur Gebärmutter durch beispielsweise eine Endometriose oder Verwachsungen verhindert ist, kann keine Schwangerschaft entstehen. Um das herauszufinden, wird eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung vorgenommen.
Wir fuhren zu einer Klinik, wo ich für die Bauchspiegelung und der darauf folgenden Eileiterdurchlässigkeitsprüfung vorbereitet wurde. Ich hatte davon gehört, weil eine Freundin danach schnell und unkompliziert schwanger wurde.
Traumhaft einfach! Daran liegt es bestimmt! Weiter gehts, schnell schnell, auf zu unserem Wunschkind!
Endlich eine neue Hoffnung, die uns allmählich fehlte!
Eine Bauchspiegelung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Nervös war ich natürlich schon.
Nach der OP wachte ich einige Zeit später in einem Aufwachraum auf. Viele Frauen lagen dort, einige wach, einige noch unter Narkose.
Schmerzen hatte ich wenig, sie waren auszuhalten. Ich beobachtete in meiner Müdigkeit, wie ein wenig grob mit narkotisierten Menschen umgegangen wurde. Von einem Bett ins andere wurden sie gehoben. Mit Schwung. Hopp! Das gibt sicherlich manchmal den einen oder anderen blauen Fleck. Von einer für den Patienten eher unbekannten Herkunft.
Was man so denkt, wenn man müde im Bett liegt und vor sich hinsieht. Ohne Wertung. Ergebnis von meiner OP hatte ich noch keines.
Dirk holte mich nach einiger Zeit an und brachte mich nach Hause. In die 4. Etage ohne Fahrstuhl, Altbau. Sonst schön, in diesem Falle etwas gemein. Ich war ab jetzt für ein paar Tage krank geschrieben.
Der Grund, warum ich unsere Kinderwunsch-Situation lieber für mich behielt
Kollegen hatte ich bisher noch nicht einweihen müssen. Das wurde später bei anderen „Vorhaben“ erst notwendig. Nicht, dass immer nachgefragt wird, wie es mit uns und unserem Kinderwunsch steht.
Und beruflich ist es auch meist nicht ratsam, es mitzuteilen. Es sei denn, das Arbeitsverhältnis ist familiär. Davon hörte ich auch. Was für tolle Chefs.
Ich allerdings wollte in meinem Job nicht vorzeitig als eine Mutter gelten, die vielleicht gar keine wurde. Und weitere mitleidige Blicke ernten. In Firmen wird viel geredet. Und nicht nur über die eigene Person.. ; ).
Ich erinnere noch gut, dass meine Schultern noch einige Tage nach der OP sehr schmerzten, weil das Kohlendioxid, CO2, was für die Bauchspiegelung verwendet wurde, allmählich aus dem Körper entwich. Das war in der Tat das Unangenehmste.
Ansonsten genoss ich die Sonne auf dem Balkon über den Dächern Hamburgs und wurde gut von Dirk bekocht. Alles fein : ).
Und zu welchem Ergebnis ist man gekommen? Tatsächlich war ein Eileiter undurchlässig, was eine Schwangerschaft erschweren konnte. Aber immerhin gab es keine anderen Probleme. Immerhin!
Mach dir keine Sorgen. Nun wirst du bald eine glückliche Mutter werden
Endlich kamen bald die Wunschkinder. Das dachte ich zufrieden. Bald werde ich auch schwanger sein. Endlich!
Aber es tat sich nichts. Gar nichts. Die weiteren Untersuchungen brachten keine Lösung, die Ärzte hatten viele Worte, wussten aber doch nicht viel zu sagen. Alles wurde getestet, was es zu testen gab.
Was gab es denn noch? Wir schauten in viele Richtungen. Aber sahen immer nur ein eigenes leibliches Kind. Eine künstliche Befruchtung schlossen wir dann letztendlich aus persönlichen Gründen aus.
Ich hatte manchmal auch in einem Wunschkinder Forum geschaut. Es gab einige Anregungen zum Thema Kinderwunsch. Ich suchte allerdings eine Lösung nur für mich. Individuell. Und es machte mich fast nervös, dass ich keine wirkliche Hoffnung für uns fand. Unruhig auch, weil die Zeit so schnell verging. Es war alles unsere kostbare Kinderwunsches …
Leihmutterschaft!
Was hatte es damit auf sich? Ich recherchierte, fand aber wieder mal nur wenige Informationen darüber. Immer dasselbe, dachte ich ziemlich genervt.
Weißt du, was ich meine? Man sucht etwas, aber was man findet, sind einige Seiten hiervon und ein paar davon. Aber nichts, wo jemand den Weg beschreibt, weil er ihn gegangen ist. Das die meisten Informationen fand ich bruchstückhaft. Oder sehr unpersönlich. Dadurch hatte es mich oft nicht angesprochen. Oder eher verunsichert.
Warum uns dieser Wunschkinder-Plan zu teuer wurde
OK, in England gab es Leihmütter. Das hatte ich recherchiert. Leider nicht in Deutschland. Wie so oft und bei vielen Verfahren nicht erlaubt. Deutschland ist diesbezüglich sehr streng. Wie sind dort in England die Gesetze? Was ist, wenn die leibliche Mutter doch ihr eigenes Kind behalten möchte? Und… so viel Geld kostet es? Das ist viel!
Da musste man wirklich mal gut rechnen. Wie viele Kinderwunsch-Wege können wir uns eigentlich (noch) leisten? Ist es auch endlich erfolgreich? Und wie es so läuft – dabei kann auch einiges schiefgehen. Auch eine Leihmutter kann ein Kind verlieren.
Und dann?
Vielleicht sind am Ende und wie nach vielen Kinderwunschbehandlungen keine finanziellen Mittel mehr da. Und keine Zeit, um andere Wege zum Babyglück zu finden.
Ich wurde immer niedergeschlagener. Schon wieder eine Sackgasse, wie es schien. Oder besser gesagt, für uns ein zu großes finanzielles Risiko.
Was sind es eigentlich für Frauen, die mir ihren Körper leihen?
Sozusagen. Spüren die Kinder, dass sie nicht „wirklich“ geliebt werden? Geht es womöglich alles nur ums Geld? Sind sie so verzweifelt? Oder sind sie einfach nur sehr großherzig? Na..
Erst mal etwas ruhen lassen. Viele nicht gestellte Fragen. Neue Gedanken ohne Antworten. Morgen ist auch noch ein Tag. Unsere bisher unglücklich verlaufende Familienplanung war einen Tag später auch noch vorhanden.
Dass der Morgen die Lösung brachte, daran glaubte ich zwar nicht. Aber manchmal half ein wenig Abstand zu den eigenen Gedanken zu bekommen. Dirk konnte sich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden. Ich war auch eher verhalten.
Und dann kamen sie zuverlässig, die weniger hilfreichen und eher unnötigen Bedenken und umkreisten mich: Kinderwunsch, keine Schwangerschaft, der Zeitpunkt, der sich immer mehr nach hinten verschiebt – vielleicht werden wir nie Eltern. Ich merkte dann immer eine ansteigende Panik. Kinderlos für immer?
Und wenn die Leihmutterschaft nun die Lösung war und wir ignorieren sie? Was dann! Der gesamte Betrag, der im Netz kursierte war, eine kleine Eigentumswohnung wert. Nicht in Hamburg. Aber immerhin in einem kleinen Vorort und bei Hamburg. Es war zu viel für das Risiko. Zu viel für uns. Schluss, weg mit der Hoffnung auf ein Baby von einer Leihmutter.
Wie du unerwartet das Thema Eizellenspende einbeziehst
In einer Zeitschrift las ich davon. Zufall. Wie so oft. Eizellenspende? Was war das denn? Ich war auf einmal wieder optimistisch – ein neuer endlich erfolgreicher Weg?
Dort wurde von einer missglückten Kinderwunschbehandlung und der darauf folgenden Eizellenspende berichtet. Ha! Das war unsere Geschichte – ein Zeichen?
Das Einsetzen der befruchteten Eizellen in die Gebärmutter fand in einer Klinik im Ausland statt – nur die Vorbereitungen wurden in Deutschland unternommen.
In Deutschland ist auch nach dem heutigen Stand immer noch das Einsetzen fremder befruchteter Eizellen verboten. Der Gesetzgeber will damit verhindern, dass Embryonen anschließend unter anderem teuer verkauft werden. Ein Geschäft, aufgebaut auf einem Gerüst von vielen Emotionen und der Hoffnung.
Und es sind sicherlich gerade bei solch einem Thema einige kinderlose Paare bereit, ihre Wunschkinder auch teuer zu bezahlen.
In dem Bericht, den ich las, hatte es mit der fremden Eizelle beim ersten Versuch geklappt und die Frau hat nun ein eigenes Baby! Was war das für ein schöner Gedanke!
Ich sah mich sofort mit einem Baby im Arm.
Mit meinem! Solche positiven Vorstellungen hatte ich immer schnell. Trotz der vielen Rückschläge. Das wunderte mich selbst oft. Sicherlich ist eine Eizellenspende nicht immer erfolgreich. Aber es wäre ein Versuch wert, fand ich. Viele Wunschkinder sind so schon “entstanden”.
Und warum sollten wir scheitern? Waren wir nicht auch endlich einmal dran, Eltern zu werden? Aber wer waren die Eizellspenderin? …
Ich gab Dirk den Artikel, damit er sich ein Bild darüber machen konnte. Ein erstes.. Er war da nicht sofort überzeugt. Eine Eizelle einer Frau, die wir nicht kannten, würde mir eingesetzt werden. Irgendwie unheimlich. Und die Kosten dafür waren sehr viel höher als die bisherigen bei der Kinderwunschbehandlung. Würden wir uns das leisten können?
Zumindest hatten wir ein neues Ziel vor Augen, was uns glücklich in die Zukunft sehen ließ. Und das brauchten wir dringend.
In der Zeit, von der dieser Blog handelt, waren wir oft ratlos. Ideen kamen nicht einfach mal so auf uns zu, wir mussten nach ihnen suchen. Zufälle halfen manchmal allerdings auch weiter.
Und die Hoffnung. Aufgrund von unserer Hoffnung, doch noch unsere Wunschkinder – Strategie zu finden, gingen wir weiter.
Ich hoffe, ich konnte dir hier durch meine Erfahrungen einige Möglichkeiten aufzeigen, die dich und euch als Paar in eurem Wunsch weiter bringen. Darüber würde ich mich sehr freuen : ).
Viel Erfolg weiterhin bei deiner persönlichen Wunschkinder-Strategie!
Ein lieber Gruß an dich
Bärbel